Gästestatistik 2024: Mehr Gäste bei weniger Übernachtungen
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sank von 2,4 auf 2,3 Tage. „Angesichts der nach wie vor fehlenden Bettenkapazitäten in dem für die Stadt wichtigen Vier- und Fünf-Sterne-Segment sowie der beiden Großereignisse Fußball-EM und Olympische Spiele, die Gäste in andere Städte zogen, sind wir mit der Entwicklung des Tourismus im vergangenen Jahr zufrieden. Die Zahlen übertreffen unsere Erwartungen“, sagt die Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH (BBT), Nora Waggershauser.
Dies liegt insbesondere an Gästen aus Deutschland: Die Zahl an Übernachtungen von inländischen Gästen stieg um 3 Prozent auf 666.197, die Gästezahl erhöhte sich um 6,9 Prozent auf 260.060. Damit kamen 71 Prozent der Besucher aus Deutschland (Vorjahr: 67 Prozent). „Baden-Baden und das Rebland sind für Gäste aus ganz Deutschland hochattraktiv. Die Kombination aus Naturerlebnis, Entspannung, Wellness und urbanem Flair mit einem großartigen Kunst- und Kulturangebot überzeugt und ist ein touristischer Schatz“, so die BBT-Chefin. Die hohe Veranstaltungsdichte von Ausstellungen über Konzerte bis hin zu Bällen im Kurhaus oder Highlights wie Christkindelsmarkt und Oldtimer-Meeting würden das ganze Jahr über Ankerpunkte und Anlässe für Reisen an die Oos bieten. Darüber hinaus sind Kongresse wichtige Frequenzbringer.
Die Anzahl der Übernachtungen und Gäste aus dem Ausland verringert sich: 143.740 Gäste haben 272.139 Nächte an der Oos verbracht. Dies entspricht einem Minus von 3,2 Prozent (Gäste) beziehungsweise 11,4 Prozent (Übernachtungen). „Viele Menschen aus dem Ausland – vor allem aus Europa – haben 2024 einen Kurzurlaub mit der Fußball-Europameisterschaft oder den Olympischen Spielen in Paris verbunden. Von beiden Großereignissen haben wir erwartungsgemäß nicht profitiert – im Gegenteil. Sportbegeisterte Länder wie etwa die Niederlande, Italien oder England waren bei uns stark rückläufig“, erklärt Waggershauser. Dies zeige sich auch im Vergleich mit der bundesweiten Statistik: Die Anzahl von Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland stieg bundesweit um 5 Prozent auf rund 17 Prozent. Waggershauser: „Mit einem Anteil von 29 Prozent ausländischer Gäste sind wir jedoch nach wie vor stark international geprägt und liegen weit über dem Bundes- und Landesschnitt. Das Ausland ist ein bedeutender Markt für Baden-Baden.“
Die wichtigsten Auslandsmärkte sind unverändert Frankreich (32.310 Übernachtungen), die Schweiz (24.675) und die USA (19.795). Ein zunehmendes Problem für die Märkte Indien und Arabische Golfstaaten sind lange Bearbeitungszeiten bei der Visa-Beantragung. Viele Reiseveranstalter nehmen daher Deutschland gar nicht mehr ins Angebot auf, sondern weichen auf andere Länder aus, die visafrei sind oder in denen der Visaprozess einfacher ist und schneller geht. Die BBT-Statistik weist bei Übernachtungen aus den Arabischen Golfstaaten einen Rückgang um nahezu 42 Prozent aus. Zuwächse verbucht der Tourismus in Baden-Baden dagegen in Spanien, das mit 16.047 Übernachtungen (plus 2,5 Prozent) auf Platz 6 der wichtigsten Auslandsmärkte kletterte. Indien legte um 8,8 Prozent auf 3.882 Übernachtungen und China um 11,1 Prozent auf 2.820 Übernachtungen zu. „In diesen drei Ländern haben wir zuletzt unsere Werbemaßnahmen verstärkt“, betont Waggershauser.
Sie stellt heraus: „Es ist von hoher Relevanz, dass wir unsere Quellmärkte mit persönlichen Kontakten vor Ort bearbeiten, um so in die Märkte einzudringen und wichtige Netzwerke aufzubauen. Grundlage für unsere Arbeit ist hierbei eine gute Marktanalyse. Dazu gehören qualitativ gute Statistiken und verlässliche Erhebungen über unsere Gästedaten.“ Denn darauf baut die Strategie der BBT auf.
Der stärkste touristische Monat war in Baden-Baden der August mit 98.213 Übernachtungen, gefolgt vom Juli (92.135) und Oktober (87.356). 2023 war der Juli noch der reisestärkste Monat, im Jahr 2024 kamen knapp 5 Prozent weniger Gäste bei 3,3 Prozent weniger Übernachtungen. Unverändert ist Baden-Baden in der Advents- und Weihnachtszeit ein beliebtes Reiseziel: Im Dezember registrierten die Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen 84.098 Übernachtungen. Waggershauser: „Im ersten Halbjahr lagen wir im Vorjahresvergleich noch im Plus. Insbesondere der März war mit 8,6 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum sehr stark. In der zweiten Jahreshälfte kamen dann die Sonderfaktoren zum Tragen, und die Statistik drehte ins Minus.“
Für das touristische Jahr 2025 sieht Waggershauser insgesamt gute Perspektiven: „Das Angebot in Baden-Baden ist attraktiv. Und über die digitalen Kanäle erkennen wir, dass viele Menschen aus dem In- und Ausland ein hohes Interesse an Baden-Baden als Reiseziel haben.“ Bundesweite Analysen zeigen: Wellness, Kurzurlaube und Städtetrips steigen weiter im Interesse. Gleichzeitig halte der Trend hin zu kürzeren Aufenthalten und kurzfristigen Buchungen sowie Stornierungen weiter an.
Für den Tourismus in Baden-Baden sei es nun entscheidend, dass die derzeit noch geschlossenen Hotels wieder eröffnen – und so die zur Verfügung stehenden Bettenkapazitäten steigen. Aktuell fehlen mehr als 500 Zimmereinheiten im Vier- und Fünf-Sterne-Bereich. „Hier zählt nun jeder Monat“, so die Tourismus-Chefin. Dies gelte nicht zuletzt auch hinsichtlich der Buchung von Kongressen: „Gerade die größeren Kongresse brauchen für Ihre Teilnehmer eine Mindestanzahl an Betten der gehobenen Kategorie und im Luxussegment.“
Darüber hinaus sei Baden-Baden als Tourismusstadt aber auch auf zahlreiche Rahmenbedingungen angewiesen, die die Stadt nicht allein selbst in der Hand habe: „Das Beispiel Visa-Verfügbarkeit zeigt, wie viele Faktoren ausschlaggebend sind. Elementar für uns ist aber vor allem auch eine attraktive Infrastruktur mit einer guten Erreichbarkeit per Auto, Zug oder Flugzeug,“ so Waggershauser.
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